Peridot

Peridot ist einer der wenigen Edelsteine, die nur in einer Farbe vorkommen: Olivgrün. Die Intensität und Tönung des Grüns hängt jedoch vom Eisenanteil in der Kristallstruktur ab, sodass die Farbe einzelner Peridot-Edelsteine von Gelb über Olivgrün bis hin zu Braungrün variieren kann. In seltenen Fällen kann Peridot ein mitteldunkles, reines Grün ohne sekundären Gelbton oder braune Maske aufweisen. Hellere Edelsteine sind auf geringere Eisenkonzentrationen zurückzuführen.

Die Molekülstruktur von Peridot besteht aus isomorphem Olivin, Silikat, Magnesium und Eisen in einem orthorhombischen Kristallsystem. In einer alternativen Sichtweise kann die Atomstruktur als hexagonale, dicht gepackte Anordnung von Sauerstoffionen beschrieben werden, wobei die Hälfte der Oktaederplätze mit Magnesium- oder Eisenionen und ein Achtel der Tetraederplätze mit Siliziumionen besetzt ist.

Olivin, zu dem auch Peridot gehört, ist ein häufiges Mineral in mafischen und ultramafischen Gesteinen. Es kommt oft in Lava und in Peridotit-Xenolithen des Erdmantels vor, die von der Lava an die Oberfläche getragen werden. Peridot in Edelsteinqualität kommt jedoch nur in einem Bruchteil dieser Vorkommen vor. Peridots können auch in Meteoriten gefunden werden.

Peridots lassen sich nach Größe und Zusammensetzung unterscheiden. Ein durch vulkanische Aktivität entstandener Peridot enthält tendenziell höhere Konzentrationen an Lithium, Nickel und Zink als Meteoriten.

Olivin ist ein häufig vorkommendes Mineral, aber Peridot in Edelsteinqualität ist aufgrund seiner chemischen Instabilität auf der Erdoberfläche eher selten. Olivin kommt normalerweise in Form kleiner Körner vor und ist in der Regel stark verwittert und daher für dekorative Zwecke ungeeignet. Große Kristalle von Forsterit, der am häufigsten zum Schleifen von Peridot-Edelsteinen verwendeten Sorte, sind selten; daher gilt Peridot als kostbar.

In der Antike begann der Abbau von Peridot, damals Topazios genannt, auf der St. John's Island im Roten Meer etwa 300 v. Chr.

Peridot wird seit den frühesten Zivilisationen für seine angeblich schützenden Kräfte geschätzt, die laut Aberglauben Ängste und Albträume vertreiben. Manche Menschen glauben, dass er die Gabe der „inneren Ausstrahlung“ mit sich bringt, den Geist schärft und ihn für neue Ebenen des Bewusstseins und Wachstums öffnet und einem hilft, sein Schicksal und seine spirituelle Bestimmung zu erkennen und zu verwirklichen. Für solche Behauptungen gibt es keine wissenschaftlichen Beweise.

Peridot wird manchmal mit Smaragden und anderen grünen Edelsteinen verwechselt. Der bekannte Gemmologe George Frederick Kunz diskutierte die Verwechslung zwischen Smaragden und Peridot in vielen Kirchenschätzen, insbesondere im Schatz der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom.

Die Hauptquelle für Peridot-Olivin ist heute das San Carlos Apache Indianerreservat in Arizona. Er wird auch an einem anderen Ort in Arizona sowie in Arkansas, Hawaii, Nevada und New Mexico in Kilbourne Hole in den USA abgebaut; außerdem in Australien, Brasilien, China, Ägypten, Kenia, Mexiko, Myanmar (Burma), Norwegen, Pakistan, Saudi-Arabien, Südafrika, Sri Lanka und Tansania.